Deutlich gestiegene Bau- und Finanzierungskosten bremsen den Wohnungsbau und den gewerblichen Hochbau und damit die Branchenkonjunktur. Die Branchenumsätze brachen 2023 stark ein. Die Baugenehmigungen für Wohnungen und Nichtwohngebäude fallen auch am Jahresbeginn 2024 stark zurück; die Zahl der Wohnungsfertigstellungen nimmt deutlich ab.
Mit der starken Abschwächung der Baukonjunktur bewertete die deutliche Mehrzahl der an den ifo Konjunkturumfragen teilnehmenden Unternehmen aus beiden Bausegmenten im März 2024 ihre aktuelle Geschäftslage sowie die Geschäftsentwicklung bis September 2024 pessimistisch. Die Bautätigkeit im Hochbau wurde vor allem durch einen Auftragsmangel behindert. Die schwache Nachfrage ließ die Auftragsbestände der Unternehmen im Wohnungsbau und auch im gewerblichen Hochbau deutlich sinken.
Infolge der schwachen Baukonjunktur prognostizierten die Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrer Gemeinschaftsdiagnose im Frühjahr 2024 einen Rückgang der realen Wohnungsbauinvestitionen um 3,8% für 2024. Erst zum Jahresende hin dürfte sich der Wohnungsbau stabilisieren. Für die realen Bauinvestitionen im gewerblichen Hochbau erwartet das ifo Institut ein Minus von 1,5%.
Unter diesen baukonjunkturellen Rahmenbedingungen ist für die Bauträger von Wohngebäuden für 2024 mit einem weiteren kräftigen Umsatzrückgang zu rechnen. Dagegen sind die Rahmenbedingungen für die Bauträger von Nichtwohngebäuden etwas weniger ungünstig und deuten auf geringere Umsatzeinbußen hin.
Wegen der hohen Kostenbelastung durch gestiegene Material- und Baupreise, eingeschränkter Geschäftstätigkeit aufgrund geringer Nachfrage sowie Finanzierungsproblemen infolge hoher Zinsen kann die Ertragslage für die Unternehmen in diesem Wirtschaftszweig auch für 2024 nur noch mit „angespannt“ bewertet werden.
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