Grundstückserschließung und Bauträger

Auf einen Blick

Die starke Verteuerung bei Bauleistungen und Finanzierung bremst den Wohnungsbau und den gewerblichen Hochbau deutlich aus. Die Baugenehmigungen für Wohnungen und Nichtwohngebäude brechen erheblich ein; die Zahl der Wohnungsfertigstellungen geht rasant zurück.

Unter diesen Belastungen zeigten sich die an den ifo Konjunkturumfragen teilnehmenden Unternehmen aus beiden Marktsegmenten im September 2023 mit ihrer Geschäftslage sowie der Geschäftsentwicklung bis März 2024 überwiegend unzufrieden. Die Bauaktivitäten im Hochbau wurden erheblich behindert durch Auftragsstornierungen und – stark zunehmend – durch einen Auftragsmangel sowie durch Finanzierungsschwierigkeiten.

Mit der nachlassenden Baudynamik legen die nominalen Bauinvestitionen im Wohnungsbau – nach Prognosen des ifo Instituts – 2023 noch um 4,2% zu, um dann 2024 um 0,7% zu sinken. Auch im gewerblichen Hochbau dürften die hohen Zinsen die Bautätigkeit beeinträchtigen. Aufgrund des großen Investitionsbedarfs und der noch moderat steigenden Baupreise können aber die nominalen Bauinvestitionen im Jahr 2023 um 5,0% und 2024 um 4,6% zunehmen.

Trotz Überwälzung der weiter hohen Baustoffpreise auf die Kunden dürften die nominalen Umsätze der Branchenunternehmen 2023 kräftig sinken. Für 2024 ist infolge der zunehmenden Herausforderungen im Wohnungsbau für die Bauträger von Wohngebäuden mit einem weiteren deutlichen Umsatzrückgang zu rechnen, während die günstigeren Rahmenbedingungen für Bauträger von Nichtwohngebäuden auf ein geringeres Umsatzminus hindeuten.

Zudem haben die Branchenunternehmen infolge hoher Material- und Baupreise bei gleichzeitig gestiegenen Zinsen häufiger Finanzierungsprobleme. Auch dürfte die rückläufige Nachfrage die Preisüberwälzungsspielräume deutlich einengen. Daher kann die Ertragseinschätzung für die Unternehmen in diesem Wirtschaftszweig für 2023 und 2024 nur noch „angespannt“ lauten.

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