Hochbau

Auf einen Blick

In einem Umfeld mit hoher Inflation, deutlich gestiegenen Unternehmenszinsen und schwacher Auslandsnachfrage ist die Wirtschaftsleistung 2023 leicht gesunken. Die Hochbauinvestitionen schrumpften mit 2,9% sogar deutlich. 2024 dürfte der öffentliche Hochbau wieder ins Minus rutschen, der gewerbliche Hochbau erneut schrumpfen und der Wohnungsbau seine Talfahrt sogar beschleunigen.

Auch weil die Politik bislang erfolglos versucht, den Abschwung im Wohnungsneubau zu stoppen, wird es für mehrere Jahre zu einer Zweiteilung des Hochbausektors kommen. Einerseits kämpfen die stark im Neubau involvierten klassischen Hochbaufirmen mit deutlich rückläufigen Geschäftsvolumina. Andererseits orientieren sich die Dachdecker und Zimmerer noch stärker auf den weiterhin ansehnlich geförderten Sanierungsbereich und können damit ihre Umsätze stabilisieren.

Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen hat 2023 zwar auch im Wirtschaftszweig „Dachdeckerei und Zimmerei“ auf niedrigem Niveau zugenommen. Die Ertragssituation dürfte aber „befriedigend“, in Teilen sogar „gut“ gewesen sein. Angesichts gut gefüllter Auftragsbücher ist für 2024 – trotz gestiegener Wettbewerbsintensität – keine Herabstufung zu erwarten.

Die oft stark rückläufige Entwicklung der verschiedenen Konjunkturindikatoren für den Hochbau spiegelt die zunehmende Nervosität im Teilsegment „Bau von Gebäuden (ohne Fertigteilbau)“ wider. Diesen Unternehmen stehen schwere wirtschaftliche Zeiten bevor.

Die vor allem 2022 stark gestiegenen Verbraucherpreise haben die finanziellen Spielräume der Privathaushalte spürbar eingeschränkt. Dies hat die Neubaunachfrage in etlichen Hochbausegmenten negativ beeinflusst. Viele der zum Bereich „Bau von Gebäuden“ gehörenden Firmen klagen seit Monaten über ausbleibende Aufträge. Zugleich fordert die Arbeitnehmerseite in der aktuellen Tarifrunde hohe Lohnzuwächse.

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