Hochbau

Auf einen Blick

Die schwache wirtschaftliche Entwicklung belastet den Hochbausektor derzeit ebenso wie das gestiegene Zinsniveau, die hartnäckige Inflation und die erheblich verteuerten Bauleistungen. Der Neubau erfährt dabei einen besonders kräftigen Gegenwind. Dachdecker- und Zimmereibetriebe profitieren zwar von ihrer starken Ausrichtung auf Sanierungsprojekte. Um (moderate) Geschäftseinbußen werden aber auch sie nicht herumkommen.

Hochbaufirmen, die auf Rohbauarbeiten spezialisiert sind, spüren gerade eine große Zurückhaltung. So wird der Wohnungsneubau – auch wegen strengerer Auflagen und reduzierter Förderung – über mehrere Jahre stark schrumpfen. Im Zeitraum 2023 bis 2025 dürfte die Fertigstellungszahl um ein Drittel zurückgehen. Im übrigen Hochbau wird sich die Lage 2024 wohl etwas entspannen. Allerdings sehen sich die Gemeinden mit größeren finanziellen Herausforderungen konfrontiert, was ihre Investitionstätigkeit teilweise dämpfen dürfte.

Der starke Rückgang des Auftragseingangs macht sich mittlerweile auch bei der vom ifo Institut abgefragten Kapazitätsauslastung bemerkbar. Im August 2023 berichteten die Hochbaufirmen von einer Ausnutzung des Maschinenparks von nur noch 71%. Niedriger lag diese zuletzt Anfang 2011.

Schrumpfende Märkte und zunehmender Wettbewerb um Aufträge führen branchenübergreifend zu einer erneuten Verschlechterung der Ertragslage. Im Wirtschaftszweig „Bau von Gebäuden (ohne Fertigteilbau)“ wird sich die Situation 2024 weiter verdüstern.

Der mehrjährige Abschwung im Wohnungsneubau, der auch vor dem bislang erfolgsverwöhnten Fertigteilbau nicht Halt macht, bringt die Baufirmen zunehmend unter Druck. Der drohende Personalabbau – wie stark er auch letztlich ausfallen wird – dürfte auf lange Sicht negative Konsequenzen haben.

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