Die Branchenkonjunktur im Tiefbau profitiert auch von Großprojekten der Energie- und Mobilitätswende. Die Bundesnetzagentur will den Ausbau sogenannter Stromautobahnen in Deutschland forcieren. Die Deutsche Bahn AG investiert in die Erweiterung und die Sanierung ihres Schienennetzes. Hinzu kommen Investitionen etwa in den Ersatzneubau von Autobahnbrücken und der Ausbau der Straßeninfrastruktur sowie die Erweiterung von Fernwärme und Glasfasernetzen.
Die Lage im Tiefbau hat sich zur Jahresmitte 2024 infolge steigender Auftragseingänge und -bestände etwas entspannt. Daher bewerteten die an den ifo Konjunkturumfragen teilnehmenden Unternehmen aus dem Tiefbau ohne Straßenbau ihre Geschäftslage überwiegend positiv. Im Straßenbau hielten sich positive und negative Benotungen der Geschäftslage nahezu die Waage. In beiden Sparten ließ der Pessimismus bei den Geschäftserwartungen nach.
Für die Unternehmen im Tiefbau ist für 2024 und 2025 ein nominales Umsatzwachstum zu erwarten. Ursächlich sind Impulse von Großprojekten, deren Bauphasen sich häufig über mehrere Jahre erstrecken. Zudem dürften die Verkaufspreise auf hohem Niveau verharren. Dagegen können Unternehmen in der Baustellenvorbereitung infolge der Abschwächung im Hochbau für diese beiden Jahre mit einer nominalen Umsatzstabilisierung rechnen.
Da die zeitliche Umsetzung der geplanten Großprojekte in konkrete Aufträge unsicher ist und der Fachkräftemangel zu steigenden Arbeitskosten führen dürfte, kann das Ertragsniveau im Tiefbau und vor allem in der Baustellenvorbereitung für 2024 und 2025 nur noch als „angespannt“ bewertet werden.
Zurück zur Übersicht