Laut den aktuellen Ergebnissen der Pflegestatistik betrug das Marktvolumen der Pflegebranche im Jahr 2023 rund 82 Mrd. €, was einem Anstieg von 6,3% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die soziale Pflegeversicherung ist dabei die zentrale Säule.
Der deutsche Markt für stationäre Pflege ist sehr kleinteilig. Der größte Heimbetreiber verfügt, gemessen an den vollstationären Pflegeplätzen, nur über einen Marktanteil von 3%. Die Anbieterstruktur in der ambulanten Pflege ist noch stärker fragmentiert.
2023 legte die Nachfrage nach Pflegeleistungen vor allem im ambulanten Bereich zu, während der stationäre Bereich geringere Zuwächse verzeichnete. 2024 dürfte der Bedarf sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich weiter gewachsen sein. Steigende Leistungsausgaben der sozialen Pflegeversicherung sowie höhere selbst zu tragende Kosten dürften in den Jahren 2024 und 2025 erneut zu höheren Umsätzen in der gesamten Pflegebranche führen.
Die Abschlüsse von Firmenkunden der Volksbanken Raiffeisenbanken weisen bei den erfassten Pflegeheimen für 2023 eine leichte Verbesserung der wirtschaftlichen Situation aus, die Ertragslage bleibt aber angespannt. Steigende Personalkosten, anhaltende Personalknappheit und hoher Verwaltungsaufwand dürften 2024 und 2025 kaum Entlastung bringen.
Die Ertragslage der ambulanten Pflegedienste war 2023 angespannt. 2024 und 2025 dürften die Anhebungen der ambulanten Sachleistungen durch die Pflegeversicherung positiv auf die Umsatzentwicklung gewirkt haben bzw. wirken. Zusammen mit dem gesunkenen Inflationsdruck und einer steigenden Nachfrage nach häuslicher Pflege könnte die Ertragslage 2025 ein zufriedenstellendes Niveau erreichen.
Anfang 2025 traten wesentliche Änderungen beim Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz in Kraft, darunter die Erhöhung der Pflegeleistungen um 4,5%. Zudem wird das sogenannte Entlastungsbudget am 1. Juli 2025 eingeführt, das die Leistungen der Verhinderungs- und Kurzzeitpflege zusammenfasst.
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