Grundstücks- und Wohnungswesen

Auf einen Blick

Kräftig gestiegene Baukosten und Hypothekenzinsen dämpfen die Nachfrage und bremsen die Bau- und Branchenkonjunktur. Die Baugenehmigungen für Wohnungen und Nichtwohngebäude fallen stark zurück; die Anzahl der Wohnungsfertigstellungen nimmt deutlich ab.

Trotz dieser Belastungen beurteilten die Unternehmen aus der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft im Januar 2024 ihre Geschäftslage per saldo noch leicht mehrheitlich als positiv; der Pessimismus bei den Geschäftserwartungen ließ etwas nach. Eine Behinderung der Geschäftstätigkeit resultierte in nahezu gleichem Umfang aus einem Mangel an Fachkräften, aus Finanzierungsproblemen sowie einer unzureichenden Nachfrage. Daher wurden die Auftragsbestände leicht negativ bewertet. Mit der Planung weiterer Preiserhöhungen ging eine positive Einschätzung der aktuellen Umsatzentwicklung und eine noch stärkere Zuversicht bei den Umsatzerwartungen einher.

Hohe Bau-, Energie-, Lebenshaltungs- und Zinskosten engen das Budget der privaten Haushalte ein und dämpfen ihre Bereitschaft zum Kauf oder zur Anmietung einer Wohnung. Gewerbliche Investitionen im Wohnungsbau und deren Finanzierung über Verkauf oder Vermietung werden ebenfalls schwieriger. Die Umsätze der Makler sind durch einen Rückgang von Immobiliennachfrage und -preisen belastet. Dagegen profitierten die Verwalter von steigenden Preisen für die Hausverwaltung. Im Jahr 2024 dürfte die Branche gestärkt werden, wenn die Europäische Zentralbank infolge einer sinkenden Inflationsrate die Leitzinsen senkt und somit die niedrigeren Kreditzinsen die Immobiliennachfrage stimulieren. In diesem wirtschaftlichen Umfeld kann die Grundstücks- und Wohnungswirtschaft 2023 und 2024 mit einer Stabilisierung der nominalen Umsätze abschließen.

Wegen der höheren Kostenbelastung und der eingeschränkten Geschäftstätigkeit kann die Ertragslage in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft für 2023 und 2024 nur noch als „zufriedenstellend“ bewertet werden.

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