Nach einer zähen konjunkturellen Schwächephase rechnet das ifo Institut für 2024 mit einem Wirtschaftswachstum von 0,4%. Die privaten Konsumausgaben dürften 2024 aufgrund der schwachen ersten Jahreshälfte lediglich um 0,3% zulegen und im folgenden Jahr dann kräftiger expandieren. Der Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex zeigt noch keine nachhaltigen Aufhellungstendenzen. Die Erwartungen der Kleinstbetriebe und Soloselbstständigen an das zweite Halbjahr 2024 sind von großer Skepsis geprägt.
Für die Branche der privaten Unterrichtsanbieter stehen die Chancen grundsätzlich gut, auch 2024 Umsatzzuwächse zu erzielen. So sollte der Fort- und Weiterbildungsbedarf durch Faktoren wie Strukturwandel, digitale und sozial-ökologische Transformation sowie Fachkräfteengpässe weiter hoch geblieben sein. Mit zunehmender konjunktureller Erholung dürften die Teilnahmen an Weiterbildung und damit die Einnahmen in der Erwachsenenbildung weiter zulegen. Höhere Haushaltseinkommen könnten für zusätzliche Nachfrageimpulse sorgen etwa im Sport- und Freizeitunterricht.
Trotz weiter gestiegener Kosten vor allem beim Personal dürfte es 2024 im Branchenmittel gelingen, die Ertragslage auf zufriedenstellendem Niveau zu halten. Der Fachkräftemangel bleibt für die privaten Unterrichtsanbieter äußerst herausfordernd. In der Fahrschulbranche dürfte der Fahrlehrermangel tendenziell weiter für steigende Entgelte sorgen. In der Folge wird auch in den nächsten Jahren mit Anhebungen der Unterrichtspreise gerechnet.
Neben Präsenzformen, die das Weiterbildungsangebot nach wie vor prägen, dürfte das digital gestützte Lernen künftig zunehmend an Gewicht gewinnen. Prinzipiell ist die Weiterbildungsaffinität der Bevölkerung hoch. Anders als bei der Teilnahme an non-formaler Weiterbildung lag Deutschland 2022 bei der Online-Lernbeteiligung im europäischen Vergleich weiter unter dem EU-27-Durchschnitt.
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