Die Versicherungsnachfrage ist zwar generell über Konjunkturzyklen hinweg stabil. In Zeiten zunehmender wirtschafts- und geopolitischer Unsicherheit könnte sich jedoch auch die Nachfrage nach Absicherung erhöhen. Umgekehrt könnten sich inflationsbedingte Realeinkommensverluste der privaten Haushalte dämpfend auf die Nachfrage auswirken. Vor dem Hintergrund dieser Effekte sollten die Einnahmen der Versicherungen 2023 moderat gewachsen sein.
Die Stimmung in der Versicherungswirtschaft hat sich seit 2023 laufend verbessert und im ersten Quartal 2024 einen neuen Höchstwert erreicht. Auch für 2024 und insbesondere für 2025 kann also mit einem robusten Wachstum bei den Bruttobeitragseinnahmen gerechnet werden, zumal sich die deutsche Wirtschaft wieder etwas dynamischer entwickeln und die Inflation weiter sinken dürfte.
Bei den Schaden- und Unfallversicherungen erhöht die Inflation den Kostendruck. Die Schaden-Kosten-Quote dürfte zudem für die Jahre 2023 bis 2025 aufgrund mehrerer Unwetterereignisse höher ausfallen. Für die Lebensversicherer sind die hohen Zinsen alles in allem eine Erleichterung, da dadurch die Solvenzquoten steigen. Die Vermittlerzahlen dürften dagegen angesichts des intensiven Kostendrucks auch 2024 und 2025 weiter zurückgehen.
Infolge des Klimawandels nehmen Naturgefahren wie Hitze und Dürre, Sturm und Hagel sowie Hochwasser zu. Den Versicherungsdienstleistungen kommt diesbezüglich eine vielfältige Rolle zu: Vor allem gilt es, die Kunden gegen Schäden, die bei Extremwetter entstehen können, zu versichern. Versicherungsdienstleistungen erfassen und analysieren außerdem Daten zu Naturgefahren und den potenziellen Schäden; diese Daten dienen auch der Vorbeugung und Klimafolgenanpassung.
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