Die Umsätze der Apotheken sind auch 2023 gestiegen. Ausschlaggebend dafür war erneut das Segment der verschreibungspflichtigen Arzneimittel. Zwar stieg auch der Umsatz mit rezeptfreien Arzneimitteln, doch verloren die Apotheken hier und beim Ergänzungssortiment erneut Marktanteile an den Versandhandel und andere Einzelhandelskanäle. Strukturwandel findet auch zwischen den Betriebsgrößen statt: Tendenziell schließen kleinere Apotheken, während der Anteil größerer Apotheken zunimmt.
2023 hat sich die Umsatzrentabilität der Apotheken, wie im Jahr davor, im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 verschlechtert. Damit setzt sich ein Trend fort, der schon seit geraumer Zeit zu beobachten ist. Hauptursache dieser Entwicklung ist ein anhaltender Rückgang der Marge. Dass die Betriebsergebnisse dennoch bis 2022 gestiegen sind, ist auf das anhaltende Umsatzwachstum und eine moderate Kostenentwicklung zurückzuführen. 2024 und 2025 drohen weitere Einbußen, weswegen die Apotheker eine Honorarreform fordern.
Die Sanitätshäuser konnten 2023 kräftig steigende Erlöse erzielen. Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) gab für Hilfsmittel, die für den Sanitätsfachhandel relevant sind, 7,5% mehr aus als im Jahr zuvor. Aufgrund des trendmäßigen Wachstums des Sanitätshausmarktes ist auch 2024 und 2025 mit einer Zunahme der Erlöse zu rechnen. Dies signalisieren auch die vorläufigen Rechnungsergebnisse der GKV für das erste Halbjahr 2024, wonach die Ausgaben gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum deutlich gewachsen sind.
Die Sanitätshäuser sehen sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Eine Umfrage im August 2024 ergab, dass das Halten und die Akquisition von Fachkräften mit Abstand das größte Problem ist. Es folgt der Kostendruck, der, gemessen an der Kostenquote, in den letzten Jahren zugenommen hat. Als wichtigste strategische Faktoren werden vernetzte Gesundheitslösungen, Digitalisierung und Telemedizin genannt.
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