Das Geschäftsklima im stationären Elektrofachhandel kühlte 2023 spürbar ab. Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage rutschten immer tiefer in den negativen Bereich und auch die Geschäftserwartungen blieben das gesamte Jahr über pessimistisch. Seit Mitte 2023 wurden im Elektrofachhandel Umsatzrückgänge verzeichnet. Auch das erste Quartal 2024 brachte keine konjunkturelle Trendwende. Das Geschäftsklima sank weiter in den negativen Bereich.
Reale Einkommenszuwächse und ein stabiler Arbeitsmarkt bieten zwar eine gute Voraussetzung für eine Erholung der Konsumkonjunktur, dennoch ist die Stimmung der Verbraucher 2024 von hoher Unsicherheit geprägt. Eine Entspannung zeichnet sich lediglich bei der Inflation ab. Da die Bruttolöhne und -gehälter 2024 zulegen und die Preissteigerungen mehr als ausgleichen, stehen die Chancen gut, dass auch die nominalen Umsätze 2024 leicht anziehen.
Angesichts kräftiger Kostensteigerungen und rückläufiger Umsätze dürfte die Ertragslage im Elektrofachhandel angespannt ausfallen. Zwar kommt es seit Mitte 2023 wieder verstärkt zu Beschäftigungsabbau, nichtsdestotrotz dürften die laufenden Tarifverhandlungen im Einzelhandel zu Lohnerhöhungen führen und die Einsparungen durch den Abbau wieder aufzehren. Eine wachsende Anzahl an Händlern berichtet zudem über Finanzierungsschwierigkeiten.
Immer mehr Marktplätze aus Drittstaaten drängen auf den Elektrotechnikmarkt, allen voran die chinesischen Unternehmen Aliexpress und Temu. Diese besetzen oft das Niedrigpreissegment, was die Wettbewerbssituation in der Branche weiter verschärft. Um die Produktsicherheit zu gewährleisten, fairen Wettbewerb zu fördern und das Vertrauen der Verbraucher in den Elektrofachhandel zu stärken, ist eine Neuordnung der Marktüberwachung dringend erforderlich.
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