Neben Sättigungstendenzen dämpften 2023 inflationsbedingte Kaufkraftverluste und besonders der stockende Wohnungsbau die Bereitschaft für Anschaffungen rund um Haus und Heim. Nachdem die während der Pandemie beförderte Nachfrage nach Produkten rund ums „Schöne Wohnen“ der Branche 2022 ein kräftiges Umsatzplus beschert hatten, lagen die Umsätze im Jahresdurchschnitt 2023 in allen Sparten unter dem Vorjahresniveau.
Im Branchenschnitt lässt sich 2024 noch keine Trendwende erkennen. Insbesondere größere Anschaffungen dürften, auch durch die anhaltende Reiselust, eher besonnen getätigt werden. Vor allem aber fehlen nach wie vor dringend notwendige Impulse aus dem Wohnungsneubau. Der Rückgang bei den Wohnungsfertigstellungen wirkt sich spürbar negativ aus auf die Nachfrage nach Möbeln, Raumausstattung und ebenso auf klassische Baumarktsegmente. Die Wachstumschancen bleiben wohl auch 2025 noch eingeschränkt.
Angesichts höherer Kosten etwa beim Personal, mangelnder Nachfrage und anhaltender Preissensibilität vieler Kunden wird der Kostendruck 2024 nicht nachlassen. Bei striktem Kostenmanagement könnte es jedoch gelingen, die Ertragslage im Branchenmittel auf knapp ausreichendem Niveau zu halten. 2025 dürfte sich an der Ertragssituation noch nichts Grundlegendes ändern.
Begünstigt durch die Pandemie hat der Online-Handel mit Do-it-yourself-Sortimenten, Wohnaccessoires und Möbeln in den letzten Jahren deutliche Umsatzsteigerungen erfahren, auch weil stationäre Händler ihre Online-Angebote sukzessive ausgebaut haben. Vor allem bei Möbeln spielt jedoch beim Einkauf das visuelle und haptische Erlebnis vor Ort für viele Kunden nach wie vor eine zentrale Rolle.
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