Einzelhandel Haus und Heim

Auf einen Blick

Die hohe Inflation und besonders der schwächelnde Wohnungsbau versetzten der Branche 2023 einen starken Dämpfer. Die Nachfrage hatte sich bereits gegen Ende 2022 hin spürbar abgeschwächt; 2023 stockte die Umsatzentwicklung dann branchenweit. Die hohen Umsatzvorgaben aus dem Vorjahreszeitraum, die aus der Nachfrage nach Produkten rund ums „Schöne Wohnen“, befördert durch die Pandemie, und teilweise aus Nachholeffekten etwa bei Bedarfen in Hotellerie und Gastgewerbe resultierten, wurden in den ersten elf Monaten 2023 in allen Sparten verfehlt.

Ende 2023 blickten die Händler mehrheitlich mit Sorge auf die künftige Geschäftsentwicklung. Mit den ins Stocken geratenen Hausbauplänen vieler Menschen stehen etwa klassische Baumarktsortimente unter Druck. Auch schwinden die Hoffnungen auf zusätzliche Nachfrageimpulse bei Möbeln, Wohntextilien und Haushaltswaren. Vergleichsweise besser ist die Ausgangslage im Bereich Sanierung und Renovierung etwa für Heizungs- oder Energiegewinnungslösungen. Alles in allem bleiben die Wachstumschancen jedoch 2024 eingeschränkt.

Angesichts der Preissensibilität vieler Kunden dürfte es den Unternehmen schwergefallen sein, höhere Kosten etwa im Wareneinkauf vollständig an ihre Kunden weiterzugeben. Im Branchenschnitt dürfte die Ertragslage 2023 bestenfalls noch knapp zufriedenstellend gewesen sein. 2024 dürfte sich daran nichts Grundlegendes ändern.

Anlass zum Überdenken des Sortimentsportfolios bietet unter anderem die neue EU-Produktsicherheitsverordnung. Kostensteigerungen wie deutlich höhere Kosten im Eintrittsfall von Produktrückrufen bergen etwa für den Baumarkthandel und insbesondere sein Eigenmarkengeschäft finanzielle Risiken, die eine Neubetrachtung der Rentabilität für die jeweiligen Sortimente erfordern dürften.

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