Nachdem die Umsätze im Einzelhandel mit Verlagsprodukten 2022 teils kräftig zulegen konnten, ging es trotz der allgemeinen Kaufzurückhaltung der Verbraucher in den meisten Sparten auch 2023 aufwärts. Der Buchhandel schaffte es unterdessen auch 2023 nicht, den Abwärtstrend zu stoppen. Die Umsatzzuwächse in den übrigen Sparten gingen größtenteils auf das Konto gestiegener Verkaufspreise.
In das Jahr 2024 startete die Branche verhalten. Lediglich dem Buchhandel gelang es, im Durchschnitt des ersten Quartals ein Umsatzplus zu erzielen. Dieses Wachstum war allerdings maßgeblich preisgetrieben. Im weiteren Jahresverlauf dürften sinkende Inflationsraten und eine zurückkehrende Kaufkraft der privaten Haushalte die Kauflaune der Verbraucher heben und damit auch die Umsatzentwicklung im Einzelhandel mit Verlagsprodukten stützen. Das stark vom Medienwandel geprägte Marktumfeld bleibt für die Branche jedoch schwierig. Im Jahresschnitt 2024 ist bestenfalls mit niedrigen Wachstumsraten zu rechnen.
Der Ertragsdruck ließ angesichts weiter aufwärts gerichteter Kosten 2023 nicht nach. Den Schreibwarenhändlern setzten überdies die weiter, teils drastisch gestiegenen Einkaufspreise bei Papier und anderen Büro- und Schreibwarenartikeln zu. Der Kostendruck dürfte 2024 unvermindert hoch bleiben.
Dem Buchhandel bereitet der Trend Sorge, dass immer weniger Menschen Bücher kaufen, etwa weil Lesemomente aufgrund des wachsenden Angebots an Freizeitaktivitäten und der Informationsflut auf vielen Kanälen seltener werden. Nachdenklich stimmen überdies die Ergebnisse der jüngsten PISA- und IGLU-Studien, die eine Verschlechterung der Lesekompetenz bei Kindern und Jugendlichen belegen. Wer über große Lesedefizite verfügt, greift in der Regel seltener zu Büchern.
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