Für Vollsortimentssupermärkte und Discounter bleibt 2024 die Rabatt- und Aktionspolitik besonders wichtig. Die Bedeutung des Aktionsgeschäfts hat sich zu Beginn 2024 nochmals erhöht. Mit der Abschwächung des Preisauftriebes bei Lebensmitteln wird das Umsatzwachstum im Sortimentseinzelhandel 2024 voraussichtlich deutlich geringer ausfallen als 2023. Die Umsatzzuwächse bei Discountern und Vollsortimentern dürften 2024 vergleichbar ausfallen. Auch 2025 ist ein weiteres und in etwa vergleichbares Wachstum für die beiden Vertriebsschienen wahrscheinlich.
Der Facheinzelhandel hat im Jahr 2023 Marktanteile an den Sortimentshandel verloren und wird sich auch 2024 voraussichtlich weniger dynamisch entwickeln als der Sortimentseinzelhandel. Besonders für den Bio-Fachhandel wird es 2024 und 2025 herausfordernd, Marktanteile bei Bio-Produkten aus dem Sortimentseinzelhandel zurückzugewinnen. Auch wenn die Umsätze im gesamten Fachhandel 2024 und 2025 steigen dürften, ist eine Stärkung der Wettbewerbssituation für die Fachhändler bedeutsam.
Vergütungssteigerungen der Beschäftigten stellen 2024 und 2025 einen wichtigen Belastungsfaktor für die Ertragssituation dar ebenso wie hohe Investitionsbedarfe in den Bereichen Digitalisierung und Automatisierung. Dem Sortimentseinzelhandel mit seinen etwas dynamischeren Umsatzaussichten dürfte der Umgang mit diesen Belastungsfaktoren etwas leichter fallen als den Fachhändlern.
In einigen Bundesländern prüft man gegenwärtig Möglichkeiten, um die gesetzlichen Regelungen zu den Ladenöffnungszeiten für automatisierte Kleinstsupermärkte (sogenannte Smartstores) anzupassen. Im Vordergrund steht eine mögliche Sonn- und Feiertagsöffnung für diese Einkaufsformate. Obwohl diese Märkte automatisierungsbedingt ohne Verkaufspersonal auskommen, könnte eine Ausweitung der Öffnungszeiten mit verfassungsrechtlichen Grenzen in Bezug auf die Sonn- und Feiertagsruhe kollidieren.
Zurück zur Übersicht