Lebensmitteleinzelhandel

Auf einen Blick

Im Sortimentseinzelhandel sind die Umsätze 2023 preisbedingt deutlich gestiegen. Mit einer Abschwächung des Preisauftriebes bei Lebensmitteln ging das Umsatzwachstum in der zweiten Jahreshälfte jedoch spürbar zurück. 2023 blieb das Einkaufsverhalten von einer hohen Preissensitivität der Verbraucher geprägt, was insbesondere Discounter und Eigenmarkenartikel der Händler begünstigte. Trotz nachlassenden Preisdrucks und einer sich verbessernden Einkommenssituation vieler Verbraucher dürfte dieses krisengeprägte Einkaufsverhalten 2024 noch einflussreich bleiben.

Der Facheinzelhandel hat sich 2023 etwas weniger dynamisch entwickelt als der Sortimentseinzelhandel. Im Naturkostfachhandel hat sich das Umsatzwachstum in der zweiten Jahreshälfte 2023 jedoch deutlich verbessert. Trotz der gegenwärtigen Preisfokussierung der Verbraucher bleiben wichtige Einkaufstrends wie eine wachsende Nachfrage nach regional oder ökologisch erzeugten Lebensmitteln intakt. 2024 und darüber hinaus dürfte dies grundsätzlich die Umsatzentwicklung vieler Fachhändler stützen.

Durch schwierige Preis- und Konditionenverhandlungen der Einzelhändler mit den Lebensmittelherstellern und die preisbereinigten Umsatzrückgänge ist die Ertragssituation 2023 herausfordernd geblieben. Deutlich höhere Vergütungen für die Beschäftigten belasten auch 2024 die Ertragsmarge. Daneben bleibt der Investitionsbedarf für die Händler im Bereich Digitalisierung hoch.

Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, den Anteil ökologisch bewirtschafteter landwirtschaftlicher Flächen in Deutschland bis 2030 auf 30% zu steigern. Hierfür ist auch ein höherer Absatz von Bio-Lebensmitteln im Handel erforderlich. Verbraucher sollen daher besser über den gesellschaftlichen Mehrwert der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft informiert und in ihrem Vertrauen in Bio-Produkte gestärkt werden.

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