Baustoffindustrie

Auf einen Blick

Die nach wie vor hohen Energiekosten haben der deutschen Wirtschaft auch 2023 nachhaltig geschadet. Steigende Löhne verbesserten zuletzt wieder die Kaufkraft. Ökonomen der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute gehen daher zum Jahresende 2023 von einem Ende des Abwärtstrends aus. In ihrem Herbstgutachten vom Oktober 2023 senkten sie die Prognose des Bruttoinlandsproduktes für das Jahr 2023 dennoch auf – 0,6%. Für 2024 wird von einer Erholung ausgegangen.

Bis August 2023 stieg der nominale Umsatz in der Baustoffindustrie um 0,6%. Die Beschäftigtenzahl stieg ebenfalls leicht an, jedoch erhöhten sich auch die Lohnkosten. Während Zement- und Kalkhersteller hohe Umsatzsteigerungen verzeichneten, erlebten keramische Baumaterialien einen Umsatzrückgang um fast 29%. Alles in allem dürften die Umsätze der Baustoffindustrie 2023 bestenfalls stagnieren. Für 2024 sind die Aussichten kaum besser, gerade die vom Wohnungsbau abhängigen Sparten müssen sich auf schwierige Zeiten einstellen.

Die Baustoffindustrie verzeichnete 2023 einen anhaltenden Abwärtstrend bei den Geschäftslagebewertungen, die das ifo Institut erhebt. Sowohl die Hersteller von Glas und Glaswaren als auch die Hersteller von Beton, Zement und Gips waren mehrheitlich unzufrieden. Rückläufige Auftragsbestände, das Wegbrechen neuer Aufträge und die angeschlagene Gesamtwirtschaft trübten die Stimmung in der Branche.

Das 2023 verabschiedete sog. Genehmigungsbeschleunigungsgesetz erleichtert Planung und Umsetzung von Verkehrsinfrastrukturprojekten. Es umfasst verschiedene Maßnahmen, so etwa die digitale Antragstellung und -genehmigung, die Anwendung des Prinzips des „überragenden öffentlichen Interesses“ bei der Beseitigung von Autobahnengpässen oder die Befreiung von Genehmigungen und Umweltprüfungen bei Brückenerweiterungen, um Infrastrukturprojekte schneller umsetzen zu können.

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