Die Krise im Bausektor hat 2023 auf die Produktion in der Baustoffbranche durchgeschlagen. Besonders die Hersteller keramischer Baumaterialien mussten angesichts hoher Energiepreise und mangelnder Nachfrage ihre Produktion drastisch reduzieren. Zum Jahresauftakt 2024 hat sich eine Stabilisierung des Produktionsniveaus angedeutet.
Seit der zweiten Jahreshälfte 2023 überwiegen bei der Bewertung der aktuellen Geschäftslage die negativen Stimmen. Immerhin bewegen sich die Geschäftserwartungen seit dem vierten Quartal 2023 wieder langsam aufwärts. Die ungünstige Lage der Baustoffbranche wird bei den Auftragsbeständen deutlich: Nach zwei rückläufigen Jahren in Folge hat sich das Auftragsniveau 2024 auf niedrigem Niveau eingependelt.
2023 hat sich die Ertragslage der Branche verschlechtert. Während die Energiepreissteigerungen ein Ende fanden, schlug sich die Inflation in merklich höheren Materialkosten und Lohnabschlüssen nieder. Gleichzeitig brachen besonders in den wohnungsbaunahen Sparten die Umsätze ein. 2024 dürfte die Lage in der Baustoffindustrie kaum besser sein. Trotz erster positiver Anzeichen wird 2024 wohl von Konsolidierungs- und Sparmaßnahmen geprägt sein, weshalb die Ertragslage im Branchendurchschnitt „angespannt“ bleiben dürfte.
Die Dekarbonisierung von Zement- und Kalkindustrie erfordert aufgrund unvermeidbarer CO2-Emissionen die Abscheidung und Speicherung von CO2. Laut einer Branchenstudie könnte deshalb der jährliche CO2-Transportbedarf bis 2040 auf 35 Mill. Tonnen steigen, was den Bau eines Leitungsnetzes von 4 800 Kilometern Länge erforderlich machen würde. Schlankere und beschleunigte Verfahren in Planung und Bau sind für eine rechtzeitige Realisierung entscheidend.
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