Chemie- und Pharmaindustrie

Auf einen Blick

Das Jahr 2023 war für die Chemische Industrie von großen Herausforderungen geprägt: Das ifo Geschäftsklima blieb hier im gesamten Jahresverlauf im negativen Bereich. Die Umsätze fielen in allen Branchensegmenten unter das Niveau des Vorjahres. Um Kosten zu reduzieren, haben die Unternehmen der Chemie bereits seit März 2023 Personal abgebaut. Die Beschäftigungserwartungen für die nächsten Monate deuten auf eine Fortsetzung des Beschäftigungsabbaus in der Chemie hin.

Zwar ist das Geschäftsklima in der Chemischen Industrie immer noch negativ; zum Frühlingsanfang 2024 zeigten sich aber auch überraschende Lichtblicke. Erstmals seit fast zwei Jahren stieg die Nachfrage nach Chemieerzeugnissen: Die Zahl der Aufträge war höher als im Vormonat. Auch in der Pharmaindustrie hat sich die Stimmung seit Anfang 2024 verbessert. Die Exporterwartungen der Pharmaunternehmen zeigen nach oben.

Die Ertragslage in der Chemie- und Pharmaindustrie dürfte 2023 überwiegend angespannt ausgefallen sein. Zwar dürfte auch das Jahr 2024 mit hohen Unsicherheiten belastet sein, allerdings dürfte sich die Ertragslage in der Pharmaindustrie dank steigender Umsätze wieder verbessern. In der Chemie richten sich die Hoffnungen auf sinkende Energie- und Rohstoffkosten. Die Ertragslage dürfte 2024 allerdings noch überwiegend angespannt bleiben.

Die Lösung der Energiefrage bleibt für die Branche von herausragender Bedeutung, insbesondere deshalb, weil dies ein wichtiger Standortfaktor ist. Die hohe Abhängigkeit von Energie macht die Branche besonders anfällig für Preisschwankungen und externe Einflüsse auf den Energiemarkt. Aktuell hofft die Industrie darauf, dass die jüngsten Preisrückgänge anhalten und sich auf einem Niveau einpendeln, das vor Beginn des Ukraine-Krieges vorherrschte. Laut Prognose des ifo Instituts stellen die Energiepreise weiterhin das höchste Abwärtsrisiko für die deutsche Konjunktur dar.

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