Chemie- und Pharmaindustrie

Auf einen Blick

Das ifo Geschäftsklima in der Chemie hat sich im Jahr 2024 weiter verschlechtert. Mit Ausnahme der Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln fielen die Umsätze in allen Branchensegmenten unter das Niveau von 2023. Besonders kräftig war der Umsatzrückgang bei den Herstellern von Chemiefasern und Schädlingsbekämpfungsmitteln. Die Unternehmen bewerten ihren Auftragsbestand weiterhin als sehr niedrig.

Auch für die Pharmaindustrie stellte sich das Geschäftsumfeld 2024 als herausfordernd dar. Die Produktion wurde gegenüber 2023 deutlich gedrosselt. Trotzdem befindet sich die Pharmaindustrie nach wie vor in einer robusten Verfassung. Der Kostenauftrieb bei den Vorprodukten aus der Chemieindustrie hat 2024 nachgelassen, während die Erzeugerpreise für pharmazeutische Produkte weiter angehoben werden konnten. Allerdings haben die konjunkturellen Risiken mit der Ankündigung von Donald Trump, Importzölle auf EU-Pharmaprodukte zu erheben, deutlich zugenommen.

Dank der Materialpreisrückgänge hat der Druck auf die Erträge der Pharmaindustrie 2024 nachgelassen. Damit dürfte die Ertragslage im Jahr 2024 zufriedenstellend ausgefallen sein. Das Jahr 2025 ist allerdings mit hohen Unsicherheiten belastet, vor allem, was den Export betrifft. In der Chemie dürfte die Ertragslage 2025 wie schon im Jahr zuvor überwiegend angespannt ausfallen. Zudem ist davon auszugehen, dass die Löhne 2025 weiter steigen, während sich bei den Umsätzen keine Erholung abzeichnet.

Neue Vorschriften zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und Lieferkettenkontrolle verursachen erheblichen administrativen Aufwand. Die sogenannte „Omnibus-Richtlinie“ sieht unter anderem vor, den Kreis der berichtspflichtigen Unternehmen zu verkleinern und den Berichtsumfang zu reduzieren. Für die Chemie bedeutet dies eine spürbare Entlastung administrativer Pflichten, was zu deutlichen Personaleinsparungen und damit zu geringeren Kosten beitragen dürfte.

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