Chemie- und Pharmaindustrie

Auf einen Blick

Das ifo Geschäftsklima in der Chemischen Industrie hat sich im Verlauf 2023 weiter verschlechtert. Besonders negativ wird von den befragten Unternehmen die aktuelle Geschäftslage beurteilt; auch die Geschäftserwartungen sind im dritten Quartal 2023 überwiegend pessimistisch. Allerdings gab es im August 2023 auch ein paar Lichtblicke. So hat sich die Versorgung mit Vorprodukten deutlich verbessert. Deutlich zuversichtlicher blicken, laut ifo-Umfragen, die Pharmaunternehmen in die Zukunft.

Die Preiserhöhungsspielräume der Chemieunternehmen sind angesichts der schwachen Nachfrage ausgeschöpft; eine deutliche Mehrheit der Unternehmen wird die Preise für ihre Produkte senken. Auch bei den Pharmaunternehmen lag der Anstieg der Erzeugerpreise im ersten Halbjahr 2023 unter dem Niveau der Inflationsrate.

Die Ertragsprognosen für 2023 fallen in der Chemischen Industrie ungünstig aus und auch 2024 dürfte noch mit hohen Unsicherheiten belastet sein. In der Pharmaindustrie sind die Erträge ebenfalls unter Druck, da die regulatorischen Rahmenbedingungen wenig Spielraum für Preiserhöhungen geben und die Umsätze 2023 sinken dürften. Die Ertragslage in der Pharmaindustrie dürfte somit 2023 ebenfalls angespannt ausfallen. Eine Besserung ist erst 2024 zu erwarten, sofern die Umsätze wieder anziehen.

ifo-Umfrageergebnisse vom Juni 2023 deuten darauf hin, dass der Einsatz von Cloud Computing, KI und Blockchain in der Branche relativ fortgeschritten ist. In der Chemie ist die Digitalisierung unter anderem wichtig, die zirkuläre Wirtschaft voranzubringen. Während ein verbindlicher europäischer Gesetzesrahmen für den Einsatz digitaler Technologien erst im Entstehen ist, befindet sich die chemisch-pharmazeutische Industrie bereits inmitten der digitalen Transformation.

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