Ernährungshandwerk

Auf einen Blick

In den ersten drei Quartalen 2023 konnte das Ernährungshandwerk ein nominales Umsatzwachstum verzeichnen. Die Wachstumsdynamik hat sich jedoch im Jahresverlauf abgeschwächt, was vor allem auf Preiseffekte zurückzuführen ist. 2024 wird die inflationsbedingt hohe Konsumzurückhaltung die Umsätze im Ernährungshandwerk weiterhin belasten. Mit dem prognostizierten Anstieg des Lohnniveaus dürfte sich die Kaufkraft der Verbraucher allerdings wieder langsam verbessern.

Das nominale Umsatzplus bei Fleischern, Bäckern und Konditoren dürfte in vielen Fällen durch die hohen Preissteigerungen bei Fleisch- und Wurstwaren sowie bei Brot und Getreideerzeugnissen getrieben worden sein. Entsprechend dürfte sich hinter der positiven Umsatzentwicklung häufig eine rückläufige Absatzmenge verbergen.

Brauer und Mälzer kämpften 2023 mit einer historisch schlechten Absatzlage für Bier. Vor allem der Auslandsabsatz in Nicht-EU-Staaten nahm spürbar ab. Auch 2024 dürfte ein schwieriges Jahr für die Brauwirtschaft werden.

Während sich das Betriebsergebnis der Bäcker und Fleischer 2022 etwas verschlechtert hat, konnten die Konditoren eine leichte Verbesserung erzielen. 2023 dürfte das hohe Preisniveau bei Energie, Rohstoffen und Verpackungen die Ertragslage etwas verschlechtert haben. Obwohl sich die Beschaffungskosten langsam wieder normalisieren, muss man auch 2024 von einer angespannten Ertragssituation ausgehen. Vor allem der sich verschärfende Personalmangel sowie das steigende allgemeine Lohnniveau dürften die Personalkosten erhöhen.

Die Angleichung des Umsatzsteuersatzes für Speisen und Getränke in der Gastronomie betrifft auch das Ernährungshandwerk. Betriebsberater raten unter anderem dazu, die steuerliche Mehrbelastung in Form von Preiserhöhungen weiterzugeben. Um die Akzeptanz dafür zu gewährleisten, müssten Service- und Produktqualität jedoch weiterhin hoch gehalten werden.

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