Im Verlauf des ersten Halbjahres 2024 hat sich das Geschäftsklima in der Gummi- und Kunststoffwarenherstellung weiter eingetrübt. Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage rutschten immer tiefer in den negativen Bereich. Die Geschäftserwartungen sind das dritte Jahr in Folge pessimistisch. Der Branchenumsatz schrumpfte im ersten Halbjahr 2024, in einzelnen Branchensegmenten teils sogar kräftig. Preisbereinigt dürfte der Umsatzrückgang noch stärker ausgefallen sein.
Mehrere Konjunkturindikatoren deuten auf einen breiten konjunkturellen Abschwung hin. Grund zur Zuversicht liefern lediglich die Entwicklung bei den Energiepreisen und Rohstoffen sowie der Rückgang der Inflation. Das Tempo der Erholung dürfte angesichts der schwachen Nachfrage vorerst verhalten bleiben. Im laufenden Jahr 2024 dürfte die Branche ein Umsatzminus verzeichnen, 2025 erscheint ein Umsatz auf Vorjahresniveau wahrscheinlich.
Trotz des Rückgangs bei vielen Konjunkturindikatoren sind die Entgelte und die Lohnkosten gestiegen. Während die Unternehmen der Gummiwarenherstellung ihre Erträge weiterhin als zufriedenstellend bezeichnen, bleiben die Einschätzungen der Ertragslage bei den Kunststoffwarenherstellern seit nunmehr zwei Jahren im negativen Bereich. Da die Konjunkturprognosen für 2024 und 2025 verhalten ausfallen, dürfte die Ertragslage angespannt bleiben. Deutlich positiver fallen die Ertragsprognosen bei den Gummiwarenherstellern aus.
Die deutsche Wirtschaft setzt inzwischen verstärkt auf künstliche Intelligenz (KI). Laut Umfrage des ifo Instituts nutzte im Juni 2024 jedes fünfte Unternehmen der Gummi- und Kunststoffverarbeitung KI. Die breite Anwendung von KI in verschiedenen Wirtschaftsbereichen, die wachsende Akzeptanz und die neuen regulatorischen Rahmenbedingungen verdeutlichen, dass die digitale Transformation bereits in vollem Gang ist und sich weiter beschleunigen dürfte.
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