Holz- und Möbelindustrie

Auf einen Blick

In der Holzindustrie hat sich die Geschäftslage 2023 spürbar verschlechtert. Sorgte der Preisauftrieb 2022 noch für ein kräftiges Umsatzwachstum, so sackten die Umsätze 2023 deutlich ab. 2024 dürfte es kaum gelingen, Boden gutzumachen. Grundsätzlich bestehen mit dem ungebrochen hohen Bedarf an Wohnraum und dem Trend zum klimafreundlichen Roh- und Baustoff Holz gute Auftriebschancen. Die Bauwirtschaft wird aber wohl erst zum Ende 2024 leicht an Dynamik gewinnen.

In der Möbelindustrie waren 2023 in erster Linie Preiseffekte und Auftragsüberhänge aus dem Vorjahr ausschlaggebend dafür, dass die Umsätze nicht noch stärker zurückfielen. Tatsächlich hatte die Branche mit erheblichen Nachfragerückgängen zu kämpfen. Den Blick nach vorn trübt der stockende Wohnungsbau, allen voran für die Küchennachfrage. Mit wieder anziehender Konsumkonjunktur bessern sich die Aussichten. Insgesamt scheinen die Wachstumschancen 2024 aber begrenzt.

Auf hohem Niveau verharrende Rohstoff- und Energiekosten sowie gestiegene Personal- und Logistikaufwände stellten die Unternehmen 2023 vor große Herausforderungen. Bei nur engen Preisgestaltungsspielräumen dürfte es in der Holzindustrie 2023 und wohl auch 2024 nur knapp gelingen, die zufriedenstellende Ertragslage aufrechtzuerhalten. In der Möbelindustrie dürfte die Ertragslage weiterhin kaum besser als angespannt ausfallen.

Derzeit haben in einigen Firmen Restrukturierungsmaßnahmen oberste Priorität, wie die jüngsten Insolvenzen etwa in der Möbelindustrie zeigen. Die Konjunkturdelle lässt die Branche indes nicht den Blick verlieren für die langfristige Transformation, die notwendig ist, um zukunftsfähig zu bleiben. Davon zeugt die Entwicklung nachhaltiger Produkte und Prozesse einiger Möbelhersteller, die Marktstandards setzen könnten, oder etwa ein Modellprojekt der Möbelverbände zur Rückführung von Altmöbeln in Nordrhein-Westfalen.

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