In der Holzindustrie beeinträchtigte das schwache Konjunkturumfeld bereits 2023 die Umsatzentwicklung deutlich. Im ersten Quartal 2024 wurde die Produktion nachfragebedingt weiter zurückgefahren; die Umsätze sackten ab. Die anhaltende Schwäche der Baukonjunktur drückt immens auf die Stimmung. In der Sägeindustrie etwa dürfte aufgrund fehlender Baubeginne die Schnittholznachfrage weiter sinken. Insgesamt ist für die Holzindustrie 2024 mit einem Umsatzrückgang zu rechnen. Die Bauwirtschaft bleibt wohl noch länger ein schwacher Impulsgeber.
In der Möbelindustrie liegen die Geschäftslageurteile seit Ende 2023 auf einem absoluten Tief. Sowohl auf dem heimischen Markt als auch in nahezu allen wichtigen europäischen Absatzmärkten waren Konsumverzicht und stockende Wohnungsbautätigkeit deutlich zu spüren. Abflauende Inflation und reale Einkommenszuwächse dürften den privaten Konsum im Verlauf 2024 wieder ankurbeln. Die Entwicklung im Bausektor dürfte die Nachfrage aber lähmen.
Bei nur engen Preisgestaltungsspielräumen dürfte die Ertragslage in der Holzindustrie 2024 kaum besser als angespannt ausfallen. 2025 könnte sich die Situation etwas entspannen. In der Möbelindustrie wird der Kostendruck 2024 kaum nachlassen, die Ertragslage dürfte angespannt bleiben. Auch wenn einige, auch renommierte Möbelhersteller, mittlerweile Insolvenzanträge gestellt haben, sieht die Branche jedoch keine Insolvenzwelle auf sich zurollen.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine treibt die deutschen Unternehmen noch einmal an, ihre Lieferketten gut zu diversifizieren, auch weil dieser Krieg das Bewusstsein für geopolitische Risiken deutlich geschärft hat etwa mit Blick auf China. Wie die ifo Konjunkturumfrage vom Februar 2024 zeigt, hat sich der Anteil der Firmen, die auf wichtige Vorleistungen aus China angewiesen sind, seitdem deutlich verringert. In der Möbelindustrie war der Rückgang besonders stark.
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