Textil- und Modeindustrie

Auf einen Blick

In der Textilindustrie sind die Umsätze im ersten Halbjahr 2024 zurückgegangen. Die verhaltene Geschäftsentwicklung im gesamten Verarbeitenden Gewerbe – einem wichtigen Abnahmesektor textiler Produkte – belastete insbesondere die Hersteller technischer Textilien. Trotz der Nachfragezurückhaltung der Verbraucher zeigte sich dagegen das Inlandsgeschäft bei den Herstellern von Heim- und Haustextilien robust. Auch aufgrund einer schlechteren Auftragssituation ist 2024 mit rückläufigen Textilumsätzen zu rechnen. Für 2025 zeichnen sich kaum Impulse ab.

Auch in der Bekleidungsindustrie war die Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr 2024 rückläufig. Was den Inlandsabsatzmarkt der Bekleidungshersteller belastet, sind Veränderungen bei der Wettbewerbssituation und Nachfrageprobleme auf der nachgelagerten Wertschöpfungsstufe des Bekleidungseinzelhandels. Wie im Textilbereich legen Verschlechterungen bei der Auftragslage und geringe Preissetzungsspielräume auch auf Jahressicht Rückgänge bei den Umsätzen nahe. 2025 dürfte sich die Geschäftssituation stabilisieren.

Die Textilindustrie hat 2022 im Mittel ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 4,0% der Gesamtleistung erwirtschaftet. Stagnierende Umsätze und deutliche Anstiege beim Personalaufwand haben 2023 die Ergebnissituation belastet. 2024 zeichnen sich in einem erneut schwachen Geschäftsumfeld keine Verbesserungen ab, auch aufgrund erneut spürbarer Entgeltanhebungen für die Beschäftigten. Mittelfristig belasten rückläufige Investitionen eine Erholung des Profitabilitätspotenzials.

Die Bekleidungsindustrie erzielte 2022 ein EBIT von 3,2% der Gesamtleistung. 2023 trübte sich die Ertragssituation trotz spürbarer Umsatzverbesserungen etwas ein, und zwar besonders aufgrund steigender Personalkosten. Wie in der Textilindustrie scheinen die Möglichkeiten, dass sich die Profitabilität 2024 und 2025 in einem eingetrübten Geschäftsumfeld verbessert, begrenzt.

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